Kategorie: Alles Minze!

Die Spezies Mentha × Piperita gehört zur Gattung der Minzen, die 25 Arten (Spezies) umfasst. Die Pfefferminze ist als Hybrid aus verschiedenen anderen Minzenarten vermutlich im 16. oder 17. Jahrhundert spontan entstanden (Bastardisierung von Mentha Aquatica, der Bach- bzw. Wasserminze, und Mentha Spicata, der Ährenminze bzw. Krauseminze, die ihrerseits aus der Mentha Longifolia, der Rossminze, und Mentha Rotundifolia, der rundblättrigen Minze, hervorging). Die Erstbeschreibung erfolgte 1696 in England. Schon vor 200 Jahren wurde sie in Deutschland und der Niederlande kultiviert. Die Pflanzen zur medizinischen Anwendung stammen praktisch vollständig aus dem Anbau. Heute ist die Pfefferminze in Europa (bis Südschweden) und Nordamerika weit verbreitet, ausserdem in Chile, Argentinien, Brasilien, Nordafrika, der Levante, Nordost- und Südwestafrika sowie in Australien. Sie scheint die Potenz zu einer fast ubiquitären Pflanze zu besitzen. [...]
Eine Vielzahl von Wirkungen des für die Phytotherapie charakteristischen Vielstoffgemisches sind in experimentellen und zu einem kleineren Teil auch in klinischen Untersuchungen beschrieben: v.a. antimikrobiell (antibakteriell, antiviral, antimykotisch), spasmolytisch bzw. tonussenkend, karminativ, cholagog, Übelkeit und Erbrechen lindernd, diuretisch, anregend, aphrodisierend, sedativ, analgetisch, sekretionsfördernd (Magen, Pankreas, Dünndarm), expektorierend, antitussiv. In der therapeutischen Anwendung sind ein Teil der Wirkungen situativ bedingt, d.h. kontextgebunden. Dies kann v.a. bei der geruchsbezogenen Aromatherapie eine wesentliche Rolle spielen.

– Saller, R. (2004): Pfefferminze (Mentha × piperita), Arzneipflanze des Jahres 2004. Forschende Komplementärmedizin Klassische Naturheilkunde. 2004;11:6–7.